Am 07.02.2022 hat die Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte vor dem US-Konsulat in München eine Mahnwache veranstaltet - wie zahlreiche Menschenrechtsorganisationen weltweit.
Am 6. Februar 2022 jährte sich der Jahrestag der Inhaftierung des indigenen Aktivisten Leonard Peltier zum 46. Mal. Der Aktivist des American Indian Movement zählt zu den bekanntesten politischen Gefangenen der USA. Trotz seiner wiederholten Unschuldsbeteuerungen sowie nachgewiesen gefälschter Dokumente und erzwungener Zeugenaussagen (wie auch jüngst der damalige Staatsanwalt bestätigte) wurde er wegen des Todes von zwei FBI-Beamten im Zuge der Verfolgung des indigenen Widerstands nach der Besetzung von Wounded Knee zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt.
Millionen Menschen und unzählige Menschenrechtsorganisationen in aller Welt fordern seit Jahrzehnten seine Freilassung — darunter Papst Franziskus, Desmond Tutu, der Dalai Lama und selbst der jüngst verstorbene Präsident des Europäischen Parlaments, David Sassoli. Gemeinsam mit Amnesty International oder Human Rights Watch fordern sie die Begnadigung des 77-jährigen Inhaftierten durch US-Präsident Joe Biden. Leonard Peltier leidet seit langem unter gravierenden Gesundheitsproblemen, u.a. einem lebensbedrohlichen Aneurysma, doch die Behörden haben eine notwendige Gesundheitsversorgung stets verweigert. Die schwierigen Haftbedingungen, u.a. wiederholte Isolationsfolter, haben seine Gesundheit zerstört.
Ende Januar wandte sich Leonard Peltier mit einem Hilferuf („I am in hell“) an die Öffentlichkeit. In seiner Mitteilung berichtete er, dass er positiv auf COVID-19 getestet und bereits erkrankt sei. Angesichts der Haftbedingungen und der Pandemiesituation im Coleman-Gefängnis in Florida, in dem Leonard Peltier — mehr als 3.000 km von seiner Familie in der Turtle Mountain Indian Reservation in North Dakota entfernt — inhaftiert ist, bedeutet eine Corona-Erkrankung akute Lebensgefahr.
Die Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V., die seit 1986 das Selbstbestimmungsrecht der indigenen Völker in Nordamerika unterstützt, fordert US-Präsident Joe Biden auf, Leonard Peltier sofort zu begnadigen und seine umgehende Freilassung zu veranlassen — aus politischen und humanitären Gründen.