Vor genau 100 Jahren reiste der Cayuga Chief Deskaheh (Levi General, 1873 — 1925) im Namen der Haudenosaunee nach Genf, um beim damaligen Völkerbund (Vorläuferorganisation der UNO) vorzusprechen und die Rechte der indigenen Völker einzufordern. Damals wurde er nicht vorgelassen, um als erster Indigener vor der Weltgemeinschaft zu sprechen.
2007 verabschiedeten die Vereinten Nationen (gegen den Widerstand der USA, Kanadas, Australiens und Neuseelands) die Deklaration der Rechte der Indigenen Völker. Heute sind die Indigenen zahlreich und entschlossen bei den verschiedenen UN-Gremien präsent, doch bis dahin war es ein langer und beschwerlicher Weg. Das Ziel der Anerkennung als indigene Nationen — gleichberechtigt etwa zu den Kolonialstaaten USA und Kanada — ist damit allerdings noch nicht erreicht, auch wenn die Indigenen, u.a. insbesondere die Haudenosaunee, seit Jahrzehnten darum kämpfen.
Der Vortrag berichtet über Deskahehs Reise, zeichnet die Präsenz der Indigenen bei den Vereinten Nationen nach und analysiert deren gegenwärtige Stellung innerhalb des UN-Systems.
Dienstag, 07.11.2023 um 1900 Uhr, EineWeltHaus München, Eintritt frei (Spenden erwünscht).