Liebe Freund*innen und Unterstützer*innen,

zunächst möchten wir uns ganz herzlich bei allen bedanken, die unserem Spendenaufruf gefolgt sind, uns bei der Deckung der Reisekosten von Mumilaaq Qaqqaq und Piita Irniq zu unterstützen. Die beiden Inuit sollten am „Solidarity Day“ am 09.10.2021 in Paris, welcher von unserer Partnerorganisation CSIAlink-external organisiert wurde, teilnehmen. Leider erhielten sie ihre Reisedokumente nicht rechtzeitig, sodass sie nur per Zoom an der Veranstaltung teilnehmen konnten.

Residential Schoolslink

Wie im letzten Newsletter berichtet, ist es ihnen ein besonderes Anliegen, jene zur Verantwortung zu ziehen und vor Gericht zu stellen, welche im Zuge des Systems der Residential Schools indigene Kinder missbraucht haben. Dies gilt insbesondere für die Priester der Schulen, deren Mehrzahl von der katholischen Kirche geleitet wurde. Auch bei den Inuit wurden Kinder von Priestern missbraucht, u.a. auch Piita Irniq. Die Indigenen fordern daher eine Entschuldigung des Vatikans – inzwischen hat Papst Franziskus angekündigt, im Dezember nach Kanada zu reisen und sich auch mit indigenen Vertretern zu treffen.

Aktualität gewann das Thema durch die Funde von über 1000 Kindergräbernlink-external nahe der Residential Schools in Kanada im Sommer dieses Jahres.

Die aktuelle Ausgabe unseres Magazins Coyote (erschienen Anfang Oktober) berichtet ausführlich über das Thema und die besonderen Auswirkungen des Traumas auf die Survivors und ihre Familien.

Nun hoffen wir, dass Mumilaaq und Piita im Frühjahr 2022 zu einer Tour nach Europa reisen können, für die wir die erhaltenen Spenden bereits vorgemerkt haben. Zudem veröffentlichen wir im nächsten Coyote ein Interview mit Mumilaaq Qaqqaq.

Nachfolgend möchten wir auf Termine und kommende Veranstaltungen hinweisen.

„Global Day of Action“ (6.11.2021)link

Bereits im Vorfeld der Umweltkonferenz COP26link-external (1.-12.11.2021 in Glasgow), welche derzeit die Schlagzeilen beherrscht, hatten die Indigenen zu einer Aktionswoche vom 11.-15.10. in der US-Hauptstadt Washington aufgerufen. Leider schaffte es der Protest tausender Indigener und Unterstützer*innen nicht in unsere Schlagzeilen, obwohl Hunderte friedliche Aktivist*innen verhaftet wurden.

Für sie steht mit der Klimafrage auch ihr Überleben als Indigene auf dem Spiel. Die Folgen des Klimawandels sind nicht allein ein Umweltthema, sondern für die Indigenen in erster Linie eine Frage der Menschenrechte, denn ohne eine intakte „Umwelt“ (die Indigenen verstehen sich als Teil er Natur) können sie ihre Traditionen, ihre Kultur und Lebensweise nicht bewahren und an die nächsten Generationen weitergeben.

Am Samstag, den 6.11.2021, findet daher ein „Global Day of Action“ stattlink

(siehe u.a. https://cop26coalition.org/gda/link-external).

Bei der COP26link-external wurden Indigene massiv an der Teilnahme in Glasgow behindert. Mit schäbigen Ausreden, verweigerte Großbritannien ihnen die Einreise, indem vor allem aus dem globalen Süden Impfzertifikate (wohlgemerkt mit denselben Impfstoffen wie in Europa oder Nordamerika, z.B. Biontech) nicht anerkannt wurden.

Der „Global Day of Action” sollte daher nicht nur eine radikale Abkehr von der zerstörerischen Energiepolitik (und keinesfalls eine Renaissance der Atomenergie auf Kosten der Indigenen) fordern, sondern auch Umweltgerechtigkeit und die Anerkennung indigener Rechte. Wir alle sollten den Tag nutzen, um unsere Solidarität zum Ausdruck zu bringen.

OpenDoku - „Das Tundra-Buch: Die Geschichte von Vukvukai, dem kleinen Stein“link

Die Gesellschaft für bedrohte Völker und die Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte möchten mit einer Veranstaltung am Mittwoch, den 10.11.2021, auf die Situation der indigenen Völker der Arktis aufmerksam machen. In der Reihe „openDoku“ (siehe Flyer) ist daher der Film „Das Tundra-Buch“ zu sehen.

Der 72-jährige Vukvukai ist sehr angesehen in der tschuktschischen Rentierhirten-Gemeinschaft. Jederzeit ist er bereit, geradeheraus seine Meinung zu sagen und scharfsinnige Beobachtungen zu machen. Sein jugendlicher Elan sorgt für eine lebhafte Atmosphäre innerhalb der Gemeinschaft. Er bemüht sich, sein Wissen an die jüngere Generation weiterzugeben und die nomadische Lebensweise weiterzuführen, doch die russische Politik bremst ihn aus. In zwölf Kapiteln über die zwölf Monate eines Jahres erzählt Vukvukai die Geschichte des selbsternannten Rentiervolkes, von ihrem ständigen Kampf ums Überleben und der Bewahrung ihrer Lebensweise. Unaufdringlich und respektvoll zeigt der Film ein Volk, dessen Leben sowohl eng mit den faszinierenden Rentieren verbunden ist, als auch mit den unversöhnlichen Wetterbedingungen der riesigen Tundra.
Im Anschluss: Gespräch mit Tjan Zaotschnaja (Gesellschaft für bedrohte Völker RG Münchenlink-external) und Monika Seiller (Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte), die den Bogen schlagen wird zur Situation der Indigenen in Alaska und Kanada.

Termin: Mittwoch, 10.11.2021 um 19:00 Uhrlink

Veranstaltungsort: EineWeltHauslink-external München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Kleiner Saal 211+212
Veranstaltung von Nord Süd Forum Münchenlink-external, GfbV RG Münchenlink-external, Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte
Eintritt: frei (3-G-Regel beachten)

Vortrag am 24.11.2021 in Münchenlink

Die Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte engagiert sich seit vielen Jahren gegen die Gewalt an indigenen Frauen in Kanada und USA. Tausende von indigenen Frauen und Mädchen wurden in den letzten Jahrzehnten ermordetet oder werden vermisst. Sie sind Opfer von systemischem Rassismus, Sexismus, Marginalisierung und Diskriminierung im 21. Jahrhundert.

In ihrem Vortrag berichtet Monika Seiller nicht nur über die aktuelle Situation und die Hintergründe dieser Gewalt, sondern verweist auch auf die Stärke und Resilienz der indigenen Frauen, den Widerstand der Survivors und die Bedeutung der Frauen in den indigenen Gemeinschaften. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ statt.

Termin: Mittwoch, 24.11.2021 um 18:00 Uhrlink

Ort: ASZ in der Werinherstraße 71, München

Veranstaltung von Courage, Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte und der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (WILPFlink-external)
Power-Point-Präsentation mit Diskussion
Eintritt frei (3-G-Regel beachten)

„Warrior Women statt Pocahontas“ in Zürich (27.11.-10.12.2021)link

Vortrag / Ausstellung / Installation / Film / Diskussion

Im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt“ an Frauen freuen wir uns besonders, mit Vortrag, Ausstellung, Installation und Film dieses Jahr auch in Zürich präsent sein zu können (siehe Flyer). Auf Einladung von Incomindioslink-external und WILPF Schweizlink-external sowie in Kooperation mit der Citykirche Offener St. Jakoblink-external wird Monika Seiller im Vortrag „Missing and Murdered Indigenous Women“ über die Gewalt an indigenen Frauen und Mädchen in Kanada und USA berichten. Die Ausstellung „Warrior Women statt Pocahontas“ stellt dieser Gewalt die Stärke und Resilienz der indigenen Frauen gegenüber, indem sie nicht nur die Schicksale der Opfer und Überlebenden präsentiert, sondern jene indigenen Frauen würdigt, die – wie die verschwundenen und ermordeten indigenen Frauen ­ in unserer Mehrheitsgesellschaft meist „unsichtbar“ bleiben: Aktivistinnen, Künstlerinnen, Autorinnen etc.

Diese Unsichtbarkeit will die Installation „REDress“ überwinden, indem sie mit roten Kleidern auf die Leerstelle verweist, welche die ermordeten und vermissten indigenen Frauen hinterlassen.

Den Abschluss der Veranstaltungen bildet die Doku „Warrior Women“ von Elizabeth Castle und Christina King über die Bedeutung der Frauen für die indigene Bewegung, insbesondere am Beispiel von Madonna Thunderhawk. In einem Filmgespräch hoffen wir die beiden Filmemacheinnen per Zoom begrüßen zu können.

Begleitend findet in Zusammenarbeit mit Amnesty International ein Briefmarathon zur Unterstützung indigener Frauen statt.

Termine:


Vernissage und Vortrag am 27.11. um 19:00 Uhr

Ausstellung vom 27.11. – 10.12.

Finissage und Doku: 10.12. um 19:00 Uhr

Ort: Citykirche Offener St. Jakob, Stauffacherstr. 34, Zürich

Veranstaltung von Citykirche Offener St. Jakoblink-external, Incomindioslink-external, WILPF Schweizlink-external, WILPF Deutschlandlink-external, Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte sowie Amnesty Internationallink-external.

(Für die Ausstellung gilt Maskenpflicht, für die Veranstaltungen die 3-G-Regel.)


Wir würden uns freuen, Euch bei einer oder allen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen, und bitten, die Termine weiterzuleiten, zu posten etc.

In Solidarität mit dem Selbstbestimmungsrecht der indigenen Völker!

Herzliche Grüße

Monika Seiller
Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V.
Frohschammerstrasse 14
D-80807 München

+49-89-35651836 +49-173-9265932

post am/um/auf aktionsgruppe.de

www.aktionsgruppe.delink-external
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Indianer-Netzwerklink-external

Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V. (AGIM) ist ein gemeinnütziger Verein (gegr. 1986) zur Unterstützung der Rechte der indigenen Völker Nordamerikas und Herausgeberin des Magazins COYOTE.

AGIM e.V. (Action Group for Indigenous and Human Rights, est. 1986) is a non-profit human rights organization dedicated to supporting the right to self-determination of Indigenous peoples in North America. We publish a quarterly magazine COYOTE.

Bankverbindung: IBAN DE28 7015 0000 0017 2234 70 / BIC: SSKMDEMM / Stadtsparkasse München

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