Samstag, 1.3. 20:15 Arte HD:
Das Reich der Inka — Spurensuche in den Anden
Am Samstag, dem 1. März, zeigt Arte eine Produktion des französischen Schwestersenders, Arte France, über die erste Supermacht der beiden Amerikas, und, das muss man auch sagen, die ersten Kolonisatoren — vor den Spaniern. Die Inka hatten und haben nicht nur Freunde, ihr Reich war auf Eroberung und Unterdrückung, also militärische Gewalt gegründet, und sie nutzten — genau wie später die Spanier auch — die Zwistigkeiten der früher vorherrschenden Volksgruppen geschickt, andere sagen gnadenlos, aus. Aber sie schufen ein Reich von gigantischer Größe, wie es zu dieser Zeit in Europa nichts vergleichbares gab. Seit mehreren hundert Jahren rätselt die Wissenschaft, wie die Inka ein dermaßen riesiges Territorum verwalten konnten, denn lange Zeit war man der von spanischen Chronisten überlieferten These gefolgt, die Inka hätten keine eigene Schrift gekannt. Diese These wankt nun, denn es gibt Hinweise, dass es nicht nur numerische, sondern auch phonetische Quipus gab — also Texte.
Zitat von Artes Homepage:
“Sagenumwoben, legendär und doch blieb ihre spektakuläre Geschichte lange verborgen: Die Inka gingen als Herrscher über die Anden und die Pazifikküste in die Geschichte ein — sie waren die erste Großmacht des amerikanischen Doppelkontinents. Im 15. und 16. Jahrhundert eroberten sie ausgehend von ihrer Hauptstadt Cuzco im Süden des heutigen Perus in etwas mehr als hundert Jahren ein Gebiet, das sich vom Äquator bis ins heutige Chile erstreckte. Mindestens zehn Millionen Menschen lebten in diesem größten Reich des präkolumbischen Amerika.
Trotz der Größe ihres Reichs hatten die Inka keine voll entwickelte Schriftsprache. Ihre Geschichte wurde daher von ihren Feinden überliefert: den spanischen Konquistadoren, die das Inkareich ab 1532 eroberten. Nachdem sie die Inka brutal unterworfen hatten, schrieben die Spanier Chroniken, wie zum Beispiel das Manuskript von Don Felipe Guamán Poma de Ayala.
Im 19. und 20. Jahrhundert bezog sich die noch junge Wissenschaft der Archäologie systematisch auf diese einzige historische Quelle, wenn neue Fundstücke aus dem Inkareich interpretiert werden mussten. Aber technologische Fortschritte und zahlreiche Forschungsprojekte lieferten neue Erkenntnisse. Bisher unbekannte oder falsch interpretierte Aspekte wurden aufgeklärt und stellen die Geschichte der Inka in ein neues Licht.
Wie also lebte dieses legendäre Volk? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen im gesamten früheren Inkareich, um genau das herauszufinden.”
Frankreich, 2023
Regie: Thibaud Marchand
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