Liebe Unterstützer*innen,

wir wünschen Euch ein gutes neues Jahr voller Widerstandskraft und Hoffnung.
Wie gewohnt haben wir ein breites Spektrum an Neuigkeiten:

  • Leonard Peltier
  • Coyote im Druck
  • Indigen — Nordamerikafilmfestival
  • Piqsiq-Tour
  • Münchner Friedenskonferenz
  • Veranstaltung zum 8. März in Offenbach

Leonard Peltier darf nach Hauselink

Die größte Hoffnung hat sich bereits erfüllt — Leonard Peltier wird am 18. Februar aus der Haft entlassen.
Kurz bevor Joe Biden als US-Präsident aus dem Amt schied, verfügte er per Präsidentschaftserlass, dass Leonard Peltier nach fast 50 Jahren Haft endlich zu seiner Familie auf dem Gebiet der Turtle Mountain Anishinaabe zurückkehren darf.

Es war ein Rennen gegen die Zeit. In einer weltweiten Kampagne verstärkten Indigene, Aktivist*Innen und Menschenrechtsorganisationen in den letzten Wochen und Monaten ihr Engagement, um den US-Präsidenten Joe Biden zu einer Begnadigung von Leonard Peltier zu bewegen.

1976 war Leonard Peltier für den Tod zweier FBI-Männer, die 1975 bei einem Schusswechsel in South Dakota starben, zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Im Verfahren wurden Zeugen bestochen oder eingeschüchtert, Beweise und Dokumente gefälscht. Das Urteil stand fest — obwohl es nie einen Beweis für Peltiers Schuld gab und er selbst in all den Jahrzehnten seine Unschuld beteuerte. Alle Versuche, das Urteil zu revidieren oder ihn auf Bewährung freizubekommen, scheiterten — zuletzt im Juli 2024. Sein Schicksal schien besiegelt.

Die unmenschliche Haft — ob im berüchtigten Gefängnis von Leavenworth oder zuletzt in Florida — hatte ihre Spuren hinterlassen. Im Hochsicherheitsgefängnis war er wiederholten Angriffen ausgesetzt, immer wieder gab es Isolation und Einschluss. Vor allem Peltiers Gesundheit verschlechterte sich rapide — sein Augenlicht ließ nach, er litt an Diabetes und zahlreichen anderen Krankheiten. Am 12. September 2024 musste er seinen 80. Geburtstag in Haft begehen.
Die einzige Hoffnung ruhte auf Joe Biden — und die Appelle wurden tatsächlich in den letzten Momenten vor dem Amtswechsel erhört. Einziger Schönheitsfehler: Leonard Peltier wird zwar nicht vollumfänglich begnadigt, aber seine Haft wird aus humanitären Gründen in Hausarrest umgewandelt. Die genauen Konditionen sind noch nicht klar.
Eine Reaktion des Journalisten, Aktivisten und Filmemachers Claus Biegert, der bereits 2014 mit “I Am the Indian Voice” ein filmisches Porträt Leonard Peltiers drehte, findet sich im Anhang.

Neuer Coyotelink

Die neue Ausgabe unseres Magazins (Nr. 138) ist in Druck gegangen und wird nächste Woche verschickt.
Anlässlich des Ausgangs der US-Wahl vom November 2024 setzen wir uns ausgiebig mit den Auswirkungen des Regierungswechsels auseinander und blicken noch einmal auf die Präsidentschaft Bidens zurück. Eine weitere Bilanz gilt dem Rücktritt von Kanadas Premierminister Justin Trudeau, der als Versöhner angetreten ist, aber seine Versprechungen vor allem in schöne Worte zu kleiden wusste, ohne die notwendigen Taten folgen zu lassen.

Beiden Ländern gemeinsam ist die schwierige Aufarbeitung der Internatsschulen (Indian Boarding Schools bzw. Residential Schools), die in den USA erst begonnen hat. Die größte Sorge ist, dass unter der neuen Präsidentschaft in den USA mit wenig Bereitschaft zu rechnen ist, sich des Themas intensiver anzunehmen, um den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Eine treibende Kraft, wie sie der jüngst verstorbene Murray Sinclair in Kanada personifizierte, ist nicht in Sicht.
Zur Kulturberichterstattung gehören eine Rezension des neuen Romans von Tommy Orange, ein Rückblick auf die Biennale in Venedig, bei der Indigene stark präsent waren und die aktuelle Ausstellung “Move – Indigene Kulturen in Bewegung” im Zürcher Nonamlink-external.

Indigen: Das Nordamerikanfilmfestivallink

“Reaching for the Stars — Indigenous Cinema on the Rise” lautet das Motto des diesjährigen Nordamerikafilmfestivals, das vom 13.-16. Februar 2025 in Stuttgart stattfindet. Der “Griff nach den Sternen” passt auch auf das Filmfestival selbst, denn wer hätte schon gedacht, dass das Filmfest 2025 sein 10. Jubiläum feiern würde.
Das Filmfestival lebt nicht nur von der Auswahl indigener Filme, sondern auch von der Präsenz der indigenen Filmschaffenden, von denen zahlreiche nach Stuttgart anreisen werden.
Der Flyer zum Filmfest findet sich im Anhang.

Piqsiq-Tourlink

Im Rahmen des Nordamerikafilmfests findet auch eine Tour der Inuit-Musikerinnen Tiffany Kuliktana Ayalik und Kayley Inuksuk Mackay statt, die u.a. in Zürich und Berlin auftreten und den traditionellen Kehlkopfgesang der Inuit mit modernen Klängen verbinden.
Info hier.

Münchner Friedenskonferenz 14./15.02.2025link

Seit über 20 Jahren bietet die Internationale Münchner Friedenskonferenz eine Plattform für den zivilgesellschaftlichen Austausch über die Ursachen von Gewaltkonflikten, Friedensstrategien und Konflikttransformation. Gerade in Zeiten zunehmender Kriege und gesellschaftlicher Polarisierung sind Meinungsfreiheit und offener Diskurs essenziell für unsere Demokratie.

Doch offensichtlich gibt es dafür kaum mehr Raum in unserer Gesellschaft. Schon im letzten Jahr mussten die Organisator*innen mit einer kurzfristigen Kündigung der Räumlichkeiten umgehen. Auch dieses Jahr kündigte die Katholische Akademie in Bayern kurzfristig den Mietvertrag, was die gesamte Konferenz gefährdete. Nun ist es den Organisator*innen gelungen, mit der Eventlocation “small village” Ersatz zu finden.

Zu den Referent*innen zählen Prof. Dr. Heribert Prantl, Journalist & Publizist, Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach, Politologin und Professorin für Europastudien, Sandra Klaft, Peace for Future, Projektleiterin und DFG-VK Ortsgruppe Frankfurt, Referentin für Friedensbildung, und Francesca Albanese, Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen.
Infos: [LINK NACHTRAGEN]

Indigene Frauen in Amerika zwischen Represseion und Widerstandlink

Ausstellung, Vorträge, Lesung, Filme Im Rahmen der Offenbacher Frauenwoche rund um den Internationalen Frauentag am 8. März findet eine Gemeinschaftsveranstaltungs-Reihe von DGB Krs. und Stadt Offenbach am Main, der Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte München und Tokata-LPSGlink-external RheinMain — Verein zur Unterstützung indigener Sozial-, Umwelt-, Kultur- und Menschenrechtsprojekte & Leonard Peltier Support Group statt:
Samstag, 8.3.2025, 14:00 Uhr: Nach dem Frauenfrühstück Rundgang mit Erläuterungen durch die Ausstellung “Matriarchs of Wounded Knee — Indigene Frauen-Power” mit Monika Seiller Montag, 10.3. 2025, 17:00 Uhr: Ausstellung und Vortrag von Monika Seiller sowie Filmvorführung “Warrior Women” (64 min., engl./dt. Untertitel)
Dienstag: 11.3. 2025, 17 Uhr: Ausstellung “Matriarchs of Wounded Knee” und Lesung von Michael Koch sowie Filmvorführung “Tierra de Mujeres — Indigene Frauen kämpfen für ein Leben in Chiapas” (57 min.)
Referent*Innen:
Monika Seiller, Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V., Herausgeberin Coyote – Magazin:
Claudia Weigmann-Koch, Tokata-LPSG RheinMain e. V., Verein zur Unterstützung indigener Sozial-, Umwelt-, Kultur- und Menschenrechtsprojekte & Leonard Peltier Support Group Dr. Michael Koch, Tokata-LPSG RheinMain e. V., Verein zur Unterstützung indigener Sozial-, Umwelt-, Kultur- und Menschenrechtsprojekte & Leonard Peltier Support Group, Buchautor
Ort: Kunstverein Offenbach, Komm-Offenbach Einkaufszentrum, Aliceplatz 11, 63065 Offenbach am Main, Obergeschoss
Infos: [LINK NACHTRAGEN]

In Solidarität mit dem Selbstbestimmungsrecht der indigenen Völker

Monika Seiller

Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V.
Frohschammerstrasse 14
D-80807 München

+49-89-35651836 +49-173-9265932

post am/um/auf aktionsgruppe.de

www.aktionsgruppe.delink-external
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Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V. (AGIM) ist ein gemeinnütziger Verein (gegr. 1986) zur Unterstützung der Rechte der indigenen Völker Nordamerikas und Herausgeberin des Magazins Coyote.

AGIM e.V. (Action Group for Indigenous and Human Rights, est. 1986) is a non-profit human rights organization dedicated to supporting the right to self-determination of Indigenous peoples in North America. We publish a quarterly magazine Coyote.

Bankverbindung: IBAN DE28 7015 0000 0017 2234 70 / BIC: SSKMDEMM / Stadtsparkasse München

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