Liebe Unterstützer*innen,
im aktuellen Newsletter widmen wir uns drei Themen:
- Berufungsanhörung für Leonard Peltier
- Ausstellungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Nord-Süd-Forum München und Vortrag zur Nuklearisierung indigenen Landes
- Vortrag mit Marcella Gilbert (Warrior Women Project) und Preview der Ausstellung “Women of Wounded Knee”
- Spendenaufruf: Reisekosten Marcella Gilbert
Berufungsanhörung / Briefkampagne für Leonard Peltier
Der indigene Aktivist Leonard Peltier, über dessen Situation wir seit Jahrzehnten berichten wird im September dieses Jahres 80 Jahre alt und verbringt — von schweren Krankheiten gezeichnet — sein inzwischen 49. Jahr in US-Gefangenschaft. Leonard Peltier ist wohl einer der berühmtesten politischen Gefangenen.
Am 10. Juni 2024 findet nun eine Berufungsanhörung statt – und die Hoffnung, endlich seine Freilassung zu erwirken.
Im Anhang schicken wir eine Briefvorlage und bitten, diese per Post an die Berufungskommission zu schicken! Das Porto beträgt 1,10 Euro — bitte nicht vergessen, den Brief als “Priority” zu kennzeichnen.
Ausstellungsprojekt des Nord-Süd-Forums München und Vortrag zur Nuklearisierung indigenen Landes (AGIM)
Vom 2.—30. Juni 2024 präsentiert das Nord-Süd-Forum München im Eine-Welt-Haus die Ausstellung “München: Weltstadt! Aber mit Herz? Lokale Herausforderungen und globale Verantwortung.”
Das Nord-Süd-Forum engagiert sich für die Durchsetzung der Menschenrechte und die Förderung des öko-sozialen Wandels im Allgemeinen. Dies bedeutet nicht nur internationale Zusammenarbeit im Kontext entwicklungspolitischer Themen, sondern auch, den Blick auf die eigenen Verhältnisse in München und deren globalen Auswirkungen nicht aus den Augen zu verlieren.
Der bekannte Slogan “global denken — lokal handeln” lässt sich mit einem Perspektivwechsel auch anders interpretieren — welche Auswirkungen zeigen die Auswirkungen unseres Handelns und Wirtschaftens in anderen Regionen der Welt?
Als Mitgliedsorganisation des Nord-Süd-Forums widmet sich die Aktionsgruppe auf drei Ausstellungstafeln unserer Verantwortung gegenüber den indigenen Völkern Nordamerikas. Unter dem Titel “Indigene — Rohstoffe — Deutsches Geld” (USA / Kanada) spüren wir den deutschen Konzernen, Banken und Versicherungen nach, welche im Kontext der Rohstoffausbeutung die Rechte indigener Völker verletzten. Pipelines wie die Dakota Access Pipeline in den USA oder die Trans Mountain Pipeline wäre ohne die Finanzierung deutscher Geldinstitute nicht realisiert worden. Die gilt auch für die jüngst von US-Präsident Biden beschlossene Ölförderung durch das Willow Project in Alaska oder den Export von Flüssigerdgas (LNG), an dem auch deutsche Versicherer beteiligt sind.
Dies gilt auch für die “Nuklearisierung indigenen Landes”. Das Uran für die AKW stammt auch vom Land indigener Völker. 2023 gingen zwar die letzten deutschen AKW vom Netz, doch in anderen Ländern wird eine Renaissance der Atomkraft befürwortet. Die Auswirkungen des Uranabbaus auf die Indigenen und ihr Land sind weiterhin auch ein Erbe der deutschen Kernenergienutzug. Zudem lagern in Deutschland Atomwaffen der USA, die auch auf indigenem Land getestet wurden.
In einem Vortrag am 24. Juni 2024 um 1900 Uhr im Eine-Welt-Haus wird Monika Seiller diesen nuklearen Komplex weiter darlegen.
“Warrior Women — Frauenpower des indigenen Widerstands”
Vortrag mit Marcella Gilbert / Preview der Ausstellung “Women of Wounded Knee”
Am 5. Juli wird Marcella Gilbert (Lakota, Cheyenne River Reservation) in München zu Gast sein und über das “Warrior Women Project” und die Resilienz der indigenen Frauen berichten. Marcella Gilbert ist die Tochter von Madonna Thunder Hawk, einer Ikone des indigenen Widerstands. Mutter und Tochter wurden im Film “Warrior Women” porträtiert, den wir bereits mehrfach präsentiert hatten.
Marcella Gilbert ist aber keineswegs nur die “Tochter von…”. Bereits mit 17 Jahren war sie als jüngste Delegierte in Genf, um an der allerersten UN-Konferenz der Indigenen Völker Nordamerikas teilzunehmen. Die mittlerweile vierfache Großmutter ist Mitgründerin des „Warrior Women Projects“ und Direktorin der Nažó Society, die sich dem Erhalt der indigenen Kultur widmet. Marcelly hat Ernährungswissenschaft an der Uni in South Dakota studiert und war Absolventin der “We Will Remember Survival School”, die 2024 ihr 50-jähriges Jubiläum feiert.
Die Frauen spielen in Kultur und Widerstand der Indigenen eine besondere Rolle. Umso bedrohlicher ist das Ausmaß der (sexualisierten) Gewalt an indigenen Frauen — Tausende wurden in den letzten Jahren ermordet. Seit langem setzt sich die Aktionsgruppe mit dem Thema “Missing and Murdered Indigenous Women” (MMIW) auseinander — und auch Marcella Gilbert engagiert sich gegen die Gewalt an indigenen Frauen, welche von der Nationalen Untersuchungskommission in Kanada als “Völkermord” bezeichnet wurde.
Marcella wird von ihren Erfahrungen und ihrer Arbeit für das “Warrior Women Project” berichten, dessen Ausstellung “Women of Wounded Knee” wir als Preview zeigen. Die Ausstellung wird dann im August 2024 für einen Monat im EineWeltHaus München zu sehen sein.
Spendenaufruf: Reisekosten Marcella Gilbert
Neben dem Vortrag von Marcella in München (dem einzigen in Deutschland) werden wir gemeinsam nach Genf reisen, um an der diesjährigen Sitzung des UN-“Expert Mechanism on the Rights of Indigenous Peoples” teilzunehmen, wo wir ebenfalls eine Veranstaltung mit Marcy gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen der European Alliance for the Self-determination of Indigenous Peoples organisieren.
Die Kosten für Flug (allein 1.700 Euro), Unterkunft und Marcys Honorar sowie für die Herstellung der Ausstellungstafeln belaufen sich auf 4.000 Euro. Da wir die Kosten nicht allein aufbringen können, sind wir dringend auf Spenden angewiesen (für Themen mit Bezug zu Indigenen in Nordamerika gibt es inzwischen bei vielen Stiftungen keine Budgets mehr).
Wir hoffen daher auf Eure Unterstützung und Solidarität — und würden uns natürlich über den Besuch unserer Veranstaltung am 5.7. freuen.
Herzliche Grüße
Monika Seiller
Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V.
Frohschammerstrasse 14
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+49-173-9265932
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Indianer-Netzwerk
Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V. (AGIM) ist ein gemeinnütziger Verein (gegr. 1986) zur Unterstützung der Rechte der indigenen Völker Nordamerikas und Herausgeberin des Magazins Coyote.
AGIM e.V. (Action Group for Indigenous and Human Rights, est. 1986) is a non-profit human rights organization dedicated to supporting the right to self-determination of Indigenous peoples in North America. We publish a quarterly magazine Coyote.
Bankverbindung: IBAN DE28 7015 0000 0017 2234 70 / BIC: SSKMDEMM / Stadtsparkasse München
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