Liebe Unterstützer*innen,

nachfolgend möchten wir auf zahlreiche aktuelle Veranstaltungen, Termine und News hinweisen.

Linke Literaturmesse Nürnberglink

Bereits zum 28. Mal findet die jährliche Linke Literaturmesse vom 3. — 5.11. in Nürnberg statt. Am Samstag wird unser Kollege Michael Koch (Tokata e.V.link-external) aus dem Buch “Ein Leben für die Freiheit — Leonard Peltier und der indianische Widerstand” lesen und über aktuelle Entwicklungen im Kampf um die Freilassung des indigenen Gefangenen Leonard Peltier berichten.

Außerdem liest Annette Schiffmann aus dem Buch “Mumia Abu Jamal: Texte aus dem Todestrakt”. Wie Leonard Peltier wurde auch Mumia Abu Jamal ohne Beweise wegen Mordes verurteilt — allerdings 1982 zum Tode. Nur Dank der Unterstützung der Öffentlichkeit blieb ihm die Hinrichtung erspart. Doch auf Gerechtigkeit wartet der Aktivist und Journalist bis heute. In beiden Fällen geht es darum, die Öffentlichkeit immer wieder an das Schicksal politischer Gefangener in den USA zu erinnern und deren Freilassung zu fordern.

Verbot von Uranwaffen — Wo stehen wir jetzt?link


Anlässlich des 20-jährigen Bestehens von ICBUWlink-external (Internationale Koalition zur Ächtung von Uranwaffen) und des UN-Tages gegen Umweltzerstörung durch Krieg (6. November) veranstaltet das Münchner Friedensbündnis in Zusammenarbeit mit ICBUW und der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit einen Themenabend zum Einsatz von Uranmunition. Munition mit abgereichertem Uran (depleted uranium, DU) kam u.a. 1991 durch die USA im Golfkrieg gegen den Irak zum Einsatz. Mit dem Krieg in der Ukraine wurde der Einsatz von Uranmunition wieder in die Diskussion. Weltweit wird Uran vielfach auf dem Gebiet indigener Völker abgebaut.

Nach der Begrüßung durch Brigitte Obermayer (WILPFlink-external, Gründungsmitglied ICBUW/Deutschland, Münchner Friedensbündnis) folgen ein Kurzvideo (“When the dust settles”) und ein Film von Moritz Enders über Gerechtigkeit für DU-Opfer in Südserbien (“Toxic NATO”).

Anschließende Podiumsdiskussion u.a. mit Claus Biegert (Journalist; Gründungsmitglied ICBUW/Deutschland; Nuclear Free Future Awardlink-external), Prof. Manfred Mohr (Co-Vorsitzender ICBUW, Völkerrechtler, IHL- und HR-Experte), Ria Verjauw (Co-Vorsitzende ICBUW; Belgische Koalition Stopp Uranwaffen; Koordinatorin der Friedensbewegung von Leuven), Moritz Enders

Moderation: Heidi Meinzolt (WILPF, Expertin für europäische Angelegenheiten, Gründungsmitglied Frauensicherheitsrat Deutschland)
Sprachen: Deutsch/Englisch (Übersetzungen)
Format: Hybrid; Linklink-external.

Montag, 06.11.2023 um 1900 Uhr, Eine Welt Haus, Schwanthalerstr. 80, München

„Deskadeh: Indigene und die vereinten Nationen“link

Vor genau 100 Jahren reiste der Cayuga Chief Deskaheh (Levi General, 1873 — 1925) im Namen der Haudenosaunee nach Genf, um beim damaligen Völkerbund vorzusprechen und die Rechte der indigenen Völker einzufordern. Damals wurde er nicht vorgelassen, um als erster Indigener vor der Weltgemeinschaft zu sprechen.
2007 verabschiedeten die Vereinten Nationen (gegen den Widerstand der USA, Kanadas, Australiens und Neuseelands) die Deklaration der Rechte der Indigenen Völker. Heute sind die Indigenen zahlreich und entschlossen bei den verschiedenen UN-Gremien präsent, doch bis dahin war es ein langer und beschwerlicher Weg. Das Ziel der Anerkennung als indigene Nationen — gleichberechtigt etwa zu den Kolonialstaaten USA und Kanada — ist damit allerdings noch nicht erreicht, auch wenn die Indigenen, u.a. insbesondere die Haudenosaunee, seit Jahrzehnten darum kämpfen.

Der Vortrag berichtet über Deskahehs Reise, zeichnet die Präsenz der Indigenen bei den Vereinten Nationen nach und analysiert deren gegenwärtige Stellung innerhalb des UN-Systems.

Dienstag, 07.11.2023 um 1900 Uhr, EineWeltHaus München, Eintritt frei (Spenden erwünscht)


„Songs of the land“
Nach einem erfolgreichen Auftakt in Beromünster (Bericht folgt im nächsten Coyote) präsentiert das Nonamlink-external (Nordamerica Native Museum) in Zürich drei indigene Vertreter aus Kanada. Mit Gedichten, Musik und Bildern vermitteln Rita May Fenton (Ojibwe), Mike Metatawabin (Cree) und Louise Thomas (Cree) Einblicke in ihre Kultur.

“Songs of the Land” ist eine Kooperation mit Dr. Manuel Menrath, Kurator der Ausstellung “Aski. Land. Indigene Stimmen aus Kanada” im Haus zum Dolder in Beromünster, welche u.a. die Werke von Roy Thomas zeigt, über die seine Witwe Louise Thomas, Galeristin in Thunder Bay, berichten wird. Mike Metatawabin, Surviivor der St. Anne’s Residential School in Fort Albany, hat seine Erfahrung in eindrucksvollen Gedichten festgehalten, die als “Songs oft he Land” musikalisch umgesetzt wurden.

Mittwoch, 08.11.2023 um 1900 Uhr, Nonamlink-external, Seefeldstrasse 317, 8008 Zürich

„Aski.Land“ — Ausstellung in Beromünsterlink

Anishinabe-Kunst hat längst ihren Status im internationalen Kunstmarkt erobert. Künstler wie Norval Morrisseau (19322007) sind Ikonen dieser Kunst doch die Werke von Roy Thomas sind bislang bei uns in Europa leider noch zu wenig bekannt. Eine Ausstellung im schweizerischen Beromünster will dies ändern. Im etablierten Haus zum Dolder ist die Ausstellung mit den Werken des Anishinaabe-Künstler noch bis 3. Dezember 2023 zu sehen. Ergänzend zeigt das kleine und skurrile Museum Nietwiel in Beromünster die Photoarbeiten von Skali Spitzer in der Ausstellung “Inninoo”. Die Ausstellungenlink-external zeigen einen überraschenden und erhellenden Einblick in indigenes Kunstschaffen der Gegenwart.

Indigene Gegenwart im Radiokolleg VON Ö1link

Bei allen aktuellen Meldungen zu den Konflikten weltweit ist es oft schwierig, indigene Themen in die Öffentlichkeit zu bringen. Umso erfreulicher, dass der österreichischer Radiosender Ö1 sich in einer vierteiligen Serie mit der aktuellen Situation der indigenen Völker Nordamerikas in seinem Format “Radiokolleg” auseinandergesetzt hat. Mitglieder der European Alliance for the Self-Determination of Indigenous PeopleS (u.a. AKIN, Incomindios und die Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte) geben ausführlich Auskunft über die aktuellen Herausforderungen, denen sich indigene Völker ausgesetzt sehen, und berichten auch über deren Resilienz. Die Themen reichen von den Residential Schools über die ermordeten Frauen bis zu Ressourcenausbeutung und internationaler Politik. Reinhören lohnt sich in jedem Fall.
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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauenlink

Bekanntlich engagieren wir uns bereits seit Jahrzehnten gegen die Gewalt an indigenen Frauen. In vielen Städten finden daher am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, Kundgebungen und Demonstrationen statt. In München beginnt die Demo um 1400 am Georg-Freundorfer-Platz.

Wer unsere Vorträge zum Thema in den letzten Jahren verpasst hat, kann sich auch im Internet über die Situation informieren. Selbst beim Publikumssender RTL ist das Thema inzwischen angekommen. Unter dem Titel “Uncovered — die verschwundenen Frauen Kanadas” widmet sich eine Reportage der Situation der indigenen Frauen. Trotz der reporterlastigen Inszenierung bietet die Reportagelink-external einen guten Einblick.

Native Heritage Monthlink

In einer Pressemitteilung vom 1. November 2023 erklärte US-Präsident Joe Biden den November zum “Native American Heritage Month”, doch tatsächlich war es sein republikanischer Vorgänger George Herbert Bush (41. US-Präsident vom 1989 — 1993), der 1990 den November zum Gedenkmonat für die indigenen Völker des Landes erklärte. Seitdem folgt jeder US-Präsident der Regel, eine Pressemitteilung zum “Heritage Month” zu veröffentlichen. Doch tatsächlich gehen die Bemühungen zur Anerkennung der Ureinwohner viel weiter zurück. Bereits 1911 unternahm der Historiker und Anthropologe Arthur Parker (Seneca) den Versuch, einen nationalen Gedenktag zu Ehren der indigenen Völker zu etablieren. 1924 konnte Red Fox James (Blackfoot) sogar die Unterstützung von 24 US-Gouverneuren für die Einführung eines Gedenktages vorweisen, als er mit einem 4.000-Meilen-Ritt nach Washington für seine Idee warb.
Doch ein bloßer Gedenktag oder “Native Heritage Month” kann – bei allen blumigen Beschwichtigungsformeln — die Regierung nicht der Verpflichtung entbinden, sich für wirkliche Verbessrung der indigenen Situation einzusetzen. Ein paar Posten für Indigene (u.a. als Innenministerin) in der Regierung reichen nicht für einen wirklichen Wandel in der Politik.

Kanada: Wab Kinew erster indigener Premierministerlink

Manitoba ist nicht gerade als Hort der indigenen Rechte bekannt. Die Hauptstadt Winnipeg ist der Horrorspot für die Gewalt an indigenen Frauen und Mädchen. Manitoba ist der Alptraum für die Zwangsassimilierung von indigenen Kindern, die 90% aller Kinder in staatlichen Pflegeeinrichtungen stellen, obwohl sie nur 7% der Bevölkerung bilden.
Umso überraschender war das Ergebnis der jüngsten Provinzwahlen in Manitoba, die im Oktober 2023 Wab Kinew (Onigaming First Nation) zum ersten indigenen Premierminister einer kanadischen Provinz erkoren. Kinews NDP konnte sich mit 34 der 57 Parlamentssitze klar durchsetzen — zehn der Abgeordneten sind indigener Herkunft. Zur neuen Regierung gehört auch die bekannte Aktivistin Nahanni Fontaine (Sagkeeng First Nation). Die Erwartungen sind hoch – wir werden die Entwicklungen beobachten.
In Solidarität mit den indigenen Völkern und ihrem Recht auf Selbstbestimmung!

Herzliche Grüße

Monika Seiller

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Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V. (AGIM) ist ein gemeinnütziger Verein (gegr. 1986) zur Unterstützung der Rechte der indigenen Völker Nordamerikas und Herausgeberin des Magazins Coyote.

AGIM e.V. (Action Group for Indigenous and Human Rights, est. 1986) is a non-profit human rights organization dedicated to supporting the right to self-determination of Indigenous peoples in North America. We publish a quarterly magazine Coyote.

Bankverbindung: IBAN DE28 7015 0000 0017 2234 70 / BIC: SSKMDEMM / Stadtsparkasse München

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